Der April neigt sich dem Ende entgegen und somit wird es wieder Zeit, die vier Begriffe in diesem Monat zu präsentieren und mit filmischem Leben zu füllen. Hotaru wählte diesmal per Zufallsprinzip die Worte Vater, Nachbar/in, Reise und Kindheit. Und dies sind meine vier Filme zu den vier Worten:
14. Vater: Nebraska von Alexander Payne (2013)
Der Vater namens Woody Grant ist schon ein wenig alt und senil. Er bekommt eine Gewinnbestätigung (natürlich nur ein Fake) über eine Million Dollar und will deshalb direkt nach Nebraska reisen, um dort den Gewinn abzuholen. Leider ist er nicht mehr so wirklich fahrtauglich. Der Sohn, der sich Sorgen macht, bietet ihm an, diese Reise gemeinsam zu machen. Dabei kommen sich die in der Vergangenheit entzweiten wieder näher. Wunderbar, ruhig-melancholischer Film über Vergänglichkeit und Familie mit einem spielfreudigen Bruce Dern in der Hauptrolle.
15. Nachbar: The Virgin Suicides von Sofia Coppola (1999)
Die Nachbarn sind in diesem Fall Familie Lisbon mit ihren fünf Töchtern. Erzählt wird die Geschichte ihrer Teenagerzeit, die abrupt und tödlich endet. Erzähler ist der damalige Nachbarjunge, der mit seinen Freunden immer die hübschen Mädchen beobachtet hat und gern auch eine von ihnen näher kennenlernen wollte. The Virgin Suicides thematisiert zum einen jugendliche Unbeschwertheit und zum anderen elterliche Tyrannei und deren (in diesem Fall extreme) Folgen.
16. Reise: Northern Star von Felix Randau (2003)
Ein Coming of Age-Film mit einer brillanten Julia Hummer in der Hauptrolle. Die will aus ihrem engen familiären Umfeld und der spießigen kleinen Ortschaft entkommen und freundet sich daher mit einem älteren Jungen an, hilft ihm dabei, ein Boot (die Northern Star) zu reparieren und hofft damit der Tristesse des Alltags und den bösen Geistern der Vergangenheit davon segeln zu können.
17. Kindheit: Boyhood von Richard Linklater (2014)
Und das ist DER Coming of Age-Film schlechthin, da in Realtime erzählt. Zwölf Jahre im Leben von Protagonist Mason. Amerikanische Durchschnittsfamilie, getrennte Eltern, aber wohlige häusliche Umgebung, gefilmter Alltag. Kein cineastisches Werk erzählt mit so wenig ereignisreichen Dingen so viel alltägliche Begebenheiten in einer solchen Art und Weise. Diesen Film verlässt man nach dem Schauen mit dem Gefühl ‚Alles wird gut‘.
Genug von hier. Der April ist damit abgehakt. Im Mai erwarten uns neue, spannende Begriffe, die damit zu assoziierenden Filmen zugeordnet werden sollen. Bis dahin…
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Schöne Worte zu Boyhood 🙂
„The Virgin Suicides“ steht auch noch auf meiner Liste, obwohl mich Sofia Coppola bisher nicht so überzeugen konnte.
Was hast du denn von Ms. Coppola bisher geschaut?
Nur „The Bling Ring“ und „Marie Antoinette“; glaube ich.
„Bling Ring“ ist bisher auch ihr schlechtester. „Lost in Translation“ ist natürlich Pflicht. Und ich mag besonders gern „Somewhere“. „Marie Antoinette“ ist historische Popkultur. Wunderbare Bilder und schicke Musik. Aber nichts für Befürworter historischer Authentizität im Film.